Ekkehard Wollwage Ich wollte mit Holz arbeiten, Schreiner war mir aber zu genau. Da habe ich mich beim Toni Frommelt beworben. Ich erinnere mich noch genau daran, dass mein damaliger Lehrer mir jedoch abgeraten hatte. Ich würde ihm die ganze Bude auseinander nehmen, meinte der Lehrer. Worauf mich Toni gerade extra einstellte. Beim Lehrantritt nahm er mich jedoch zur Seite. Ich sei der erste Lehrling in der Firma, der nicht aus einer Bauernfamilie komme, meinte er. Und ich wäre auch der erste, der die Lehre nicht bestehen würde, sollte ich durchfallen! Da gab ich mir natürlich Mühe!
Ronny Kirschbaum Ich wollte nicht in einem Büro eingesperrt sein, sondern ich wollte im Freien arbeiten.
Ekkehard Wollwage Aber es hat sich schon vieles geändert im Beruf des Zimmermannes. Heute fertigt man den grössten Teil der Holzkonstruktionen in den Hallen. Auf der Baustelle baut man fast nur noch die vorgefertigten Teile zusammen. Das Handwerk des Zimmermannes, wie ich es damals gelernt hatte, gibt es so heute nicht mehr.
Ralph Oehri Ja, das stimmt. Auch ich lernte als «Stift» noch das traditionelle Zimmermanns-Handwerk und musste alles von Hand anfertigen. Aber dafür macht man heute mehr für das Verständnis der Konstruktionen. Gearbeitet wird ganz anders.
Josef Walser Wir haben früher von einer Maschine geträumt, bei der wir vorne das Holz hineinstecken und hinten das fertige Haus herauskommt. Via Fliessband wird dieses dann direkt in ein Flugzeug befördert und in die ganze weite Welt verschickt. Letzthin, als ich wieder mal bei den Frommelts war, sah ich eine komische Maschine. Ein Zimmermann erklärte mir, dass dies eine Abbundmaschine sei. Das Holz werde vorne hineingeschoben und hinten würden praktisch fertige Häuser herauskommen. Darauf rief ich gleich meinen ehemaligen Kollegen an. Die Häusermaschine gibt es jetzt - nun müssen wir nur noch einen Flughafen bauen!
Hermann Lutz Diese neue Maschine ist schon eindrücklich. Die macht Sachen, von denen wir damals nicht zu träumen gewagt hätten!